Die Grundidee
Die Orgel begeistert Kinder oft ab dem ersten Ton. Dieses riesige Instrument strahlt eine Anziehungskraft aus, die viele Kinder motiviert, Orgel zu lernen. Doch die Herausforderungen sind groß:
- Orgeln stehen in Kirchen und nicht zuhause – das Üben ist damit erschwert
- die Pedale sind für Kinderbeine oft zu weit entfernt
- insgesamt müssen drei Zeilen gleichzeitig gelesen werden – dafür sind viele Synapsen notwendig, die sich erst einmal bilden müssen. Das fühlt sich am Anfang anstrengend an.
Mein Ansatz ist es, diese Bereiche „kinderleicht“ umzusetzen. Für jede Herausforderung habe ich Lernlieder, Spiele oder Anschauungsmaterial erstellt, die ich im Unterricht einsetze und die in der Orgel kinderleicht-Lernwelt in einer aufeinander abgestimmten Lernerfahrung erfahrbar sind. Lehrer, die das Konzept gerne selbst umsetzen möchten, können über den Lehrerzugang auf alle Videos, Noten, Spielideen und Material zugreifen.
Neurodidaktische Grundlagen
Das Konzept beruht auf Erkenntnissen der Neurodidaktik: Kinder lernen am besten, wenn sie Inhalte mit mehreren Sinnen aufnehmen, neue Erfahrungen mit Bekanntem verknüpfen und selbst aktiv werden dürfen.
Daher arbeitet Orgel kinderleicht mit:
- Vernetzung von Lernfeldern: Musik, Sprache, Bewegung und Anschauung
- Lernen mit allen Sinnen: Hören, Singen, Spielen, Sehen, Spüren
- Bewegung und Spiel: hautnahes Erleben und Begreifen (auch theoretischer Aspekte)
Die Lernbereiche der „Orgel kinderleicht“-Lernwelt
In der Lernwelt werden alle Prinzipien des Konzepts erlebbar. Jedes Kind kann nun ganz einfach von zuhause aus Orgel lernen und üben. Acht Bereiche laden Kinder ein, die Orgelwelt auf unterschiedliche Weise zu entdecken und tief in diesen faszinierenden Kosmos einzutauchen.
Kurzüberblick über die Lernbereiche:
- Noten lernen: Grundlagen zu Notenschrift, Notenwerten, Intervallen, Akkorden und Vorzeichen – vermittelt durch über 10 Lernlieder und viele Spiele
- Improvisation & Komposition: Freies Gestalten, Erfinden und Erstellen eigener Melodien und Klänge
- Aufführungspraxis & Geläufigkeit: Stücke spielen, Körperhaltung, Ausdruck finden und Freude beim Präsentieren
- Orgelbau: Funktionsweise und Geschichte der Orgel mit Bildern, Klangbeispielen und Experimenten
- Musikgeschichte: Kindgerechte Begegnungen mit Komponisten, Epochen und Klangfarben
- Lernspiele: Interaktive Online-Spiele, die in Verbindung mit Übepedal und Keyboard für ein realistisches Spielgefühl sorgen
- Bastelideen u.ä.: Ideen und Vorlagen für Orgeltage, Kindergeburtstage oder eigene Kreativprojekte
- Videowerkstatt & Aktionen: Projekte und Mitmachaktionen für mehr Gemeinschaftsgefühl unter den jungen Organist:innen
Individuell und strukturiert lernen
Die Lernwelt führt Kinder zunächst durch fünf grundlegende Bereiche:
Noten, Improvisation, Aufführungspraxis, Orgelbau und Musikgeschichte.
Danach kann jede:r selbst entscheiden, welcher Bereich weiter vertieft werden soll und wo die eigenen Interessen liegen. So bekommt jedes Kind Einblick in die Weite der Orgelwelt und erlernt Grundlagen in jedem Bereich. Gleichzeitig wird die eigene Neugier gefördert und sowohl breites als auch sehr spezifisches Interesse kann in dieser Welt ausgelebt werden.
Damit sich keine Fehler einschleichen, ist persönliche Begleitung, v.a. am Anfang sehr wichtig! Das kann durch eine:n Lehrer:in vor Ort geschehen. In der Lernwelt gebe ich persönlich individuelles Feedback auf eingesendete Videos. Behutsame Hinweise und Hilfestellungen können viel Zeit und Frust sparen, wenn von Anfang an auf wichtige Faktoren geachtet wird.
Wege der Umsetzung
„Orgel kinderleicht“ kann auf verschiedenen Wegen erfahren und umgesetzt werden:
- persönlich bei mir in Herford beim Orgel-Unterricht oder den Orgel-Entdeckern
- individuell ohne Ortsbindung, eigenen Lehrer oder regelmäßigen Zugang zu einer Orgel in der Lernwelt
- schnell, intensiv und mit einem tollen Gemeinschaftserlebnis bei der Orgel-Ferienwoche
- mit eigenem Lehrer, der das „Orgel kinderleicht“-Konzept umsetzt (Material, Anleitung und persönlicher Austausch beim Lehrerzugang)
Materialien und Unterstützung
Zum Konzept gehören zahlreiche Materialien, die Lernen und Üben erleichtern:
- über 10 Lernlieder, die Theorie musikalisch erfahrbar machen
- kleinschrittige Übevideos mit klaren Erklärungen
- Spiele, Bastelideen und Quizaufgaben zum Festigen
- ein eigener Lehrerzugang mit Unterrichtsideen, Downloadmaterialien und fachlichem Austausch
- persönliches Feedback und Begleitung – flexibel und unabhängig von festen Unterrichtszeiten
- ein Übepedal für zuhause, damit Üben jederzeit möglich ist
Für Kinder entwickelt – für alle geeignet
Auch wenn das Konzept mit Kindern entwickelt wurde, profitieren Erwachsene genauso davon.
Denn die Prinzipien des ganzheitlichen Lernens wirken bei allen Menschen. Viele Eltern, die ihre Kinder begleiten, entdecken dabei selbst die Freude an der Orgel – und lernen gleich mit.
Vorträge und Austausch
Für Interessierte am Konzept halte ich regelmäßig Vorträge und Workshops zu Themen wie
„Neurodidaktik im Orgelunterricht“ oder „Das Lerndreieck: Schüler:in, Lehrer:in, Umfeld – verschiedene Wege, Lernen zu erleichtern“. Hier gehe ich weiter in die Tiefe und stelle nicht nur mein eigenes Konzept vor, sondern gehe auch auf grundsätzliche Prinzipien ein, die den Orgelunterricht abwechslungsreicher und spielerischer gestalten. Bei Interesse oder Rückfragen freue ich mich, von dir/ Ihnen zu hören.